Wiesbaden Hochwasseranwendung

Herkunft und Erstellung der Flusshochwasserflächen

Als Grundlage der Flächen, die in der Anwendung visualisiert werden, dienten die von der Bundesanstalt für Gewässerkunde (BfG) am 22.07.2022 bereitgestellten Wasserspiegellagen für den Rhein und die Mainmündung in Wiesbaden.

Die Datensätze der berechneten Wasserspiegellagen in 20 cm-Schritten und der Wasserspiegellagen-Extremwerte stammen aus FLYS (Flusshydrologischer Webdienst der BfG). Die Wasserstände des Rheins sind im Höhensystem DHHN2016 (HST 170) angegeben und sind dem 1D-Rhein-Modell der BfG aus 2014 entnommen. Die Wasserstände für den Main sind im Höhensystem DHHN92 (HST 160) angegeben. Diese Wasserstände stammen aus dem 1D-Main-Modell, das 2014 an der BfG erstellt wurde.

Zu beachten ist, da die Werte aus Modellierungen stammen, dass entsprechende Randbedingungen und Unsicherheiten zu berücksichtigen sind.

Für die Erzeugung der visualisierten Überschwemmungsflächen wurden zuerst die bereitgestellten Punkte der Wasserspiegellagen mit identischen Wasserständen zu einer Linie verbunden. Für die Flächenbildung wurde danach ein orthogonaler Versatz um 1000 m Richtung Wiesbadener- Stadtmitte sowie bis zur Stadtgrenze angebracht und mit dem Geländemodell von Wiesbaden verschnitten.

Alle Daten wurden mit entsprechender geodätischer Sorgfalt aufbereitet, jedoch sind Abweichungen möglich.

Mithilfe dieser Anwendung soll eine Ersteinschätzung bei verschiedenen Pegelhöhen am Pegel Mainz (Rhein) und am Pegel Raunheim (Main) für potenziell gefährdete Hochwasserflächen möglich sein. Die hier visualisierten Pegelflächen sind keine offiziellen Länder-Überflutungsflächen und ersetzen diese auch nicht.

Der Link zur offiziellen Hochwassergefahrenkarte (in Verantwortung der Bundesländer), bereitgestellt von der Bundesanstalt für Gewässerkunde, lautet: https://geoportal.bafg.de/karten/HWRM_Aktuell

Quelle: Bundesanstalt für Gewässerkunde und Landeshauptstadt Wiesbaden, Tiefbau- und Vermessungsamt

Informationen

Hochwasser in Wiesbaden - mögliche Szenarien

Um die Wahrscheinlichkeit zu beschreiben, mit der ein Hochwasser mit einem bestimmten Wasserpegel eintritt, spricht man von einem zehnjährlichen, 50-jährlichen oder 100-jährlichen Hochwasser (HQ 10, HQ 50, HQ 100). Da es sich hierbei um einen rein statistischen Mittelwert handelt, kann theoretisch jedes dieser Hochwasserereignisse innerhalb von mehreren Jahren auch mehrfach auftreten.

Ein zehnjährliches Hochwasser ist am niedrigsten in der Ausdehnung. Gebiete, die bei einem Hochwasser mit 100-jährlicher Wiederkehrwahrscheinlichkeit überschwemmt werden, wurden durch das Land Hessen als Überschwemmungsgebiete festgesetzt (§ 76 Abs. 2 WHG). Liegt ein Gebäude ineinem solchen Überschwemmungsgebiet, sieht das Gesetz (WHG) besondere Pflichten für den Eigentümer und besondere Genehmigungsvoraussetzungen vor.

Extreme Hochwasser (HQ extrem) sind noch seltenere Naturphänomene entlang eines Flusses. Wer in den flussnahen Wiesbadener Stadtteilen wie Schierstein, Biebrich Amöneburg, Kastel und Kostheim lebt, sollte wissen, dass hier besondere Risiken bestehen. Bei Überflutung durch ein extremes Hochwasser - auch schon bei wenigen Zentimetern - wären in Wiesbaden mehrere tausend Bürger betroffen.

Eine erste Übersicht über gefährdete Bereiche vermittelt die Karte des Hessischen Landesamtes für Naturschutz, Umwelt und Geologie:

HWRM-Viewer (hessen.de)

Quelle: Hochwasser | Landeshauptstadt Wiesbaden